Allein auf der Seidenstraße

Beim gigantischen China-Projekt drängt die deutsche Wirtschaft auf klare Ansagen von Bundesregierung und EU

Uwe Ritzer

04.10.19 SZ, Seite 17

 

Das Projekt der neuen Seidenstraße ist mit dem veranschlagten Volumen von 900 Milliarden Euro nach DIHK die "größte jemals von einem Land allein gestartete Handelsinitiative". Es wird gewaltig investiert, u. z. in Straße und Schienen, Pipelines, Flug- und Seehäfen, Brücken und Tunnels, Kraftwerke, Logistikumschlagplätze etc.

Nach einer DIHK-Umfrage halten 40% der befragten deutschen Unternehmen das Seidenstraßeprojekt für sie als irrelevant - d.h. 60% könnten vielleicht doch etwas damit anfangen. - 130 Länder beteiligen sich an dem Projekt offiziell; Deutschland gehört nicht dazu.

Es gibt Befürchtungen, dass China schwache Länder bewußt in die Schuldenfalle treibe. Auch gehen 90% der Aufträge bisher an chinesische Firmen. - Die Wirtschaft wartet dringend auf einen klaren Fingerzeig der deutschen und auch europäischen Politik.

Die Seidenstraße sei "vielleicht das letzte, ganz große Programm, das auf multilaterale Strukturen ausgerichtet ist", meint Markus Taube*, Professor für Ostasienwirtschaft; und "das Gravitationszentrum der Weltwirtschaft liegt bereits auf der Seindstraße."

 

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/china-allein-auf-der-seidenstrasse-1.4625490

 

* Prof. Taube kommt am 05.11.19 15h zu einem gemeinsam von IHK und GDCF organisierten Vortrag nach Siegen (> 'Termine')