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Qingdao und Deutschland

 

Exposé   
                                                                                                                                           

 „Von der deutschen Besetzung  bis zur Globalisierung -  100 Jahre nach Tsingtau°“

                                                      

Am 1. November 1897 wurden in der Provinz Shantung/China die beiden Missionare Nies und Henle der Steyler Mission  von Mitgliedern einer „Boxer“  genannten Geheimsekte umgebracht. Kaiser Wilhelm II. nutzte die Gelegenheit durch den Chef des Ostasien Kreuzergeschwaders Konteradmiral Otto von Diederichs das Gebiet Kiautschou rund um Tsingtau (Grüne Insel) besetzen zu lassen.

Bereits 1868-1871 war der Geograph Ferdinand Freiherr von Richthofen nach der so genannten „Eulenburg Mission“ in China unterwegs.

Ferdinand von Richthofen schlug das Gebiet (ehemals zwei Fischerdörfer) um Tsingtau vor.

Nach der Besetzung der gesamten Region Kiautschou wurde der chinesischen Regierung in Peking durch den Gesandten Eduard von Heyking ein Vertrag vorgelegt, der das Gebiet für 99 Jahre als Pachtgebiet von Deutschland vorsah. Dieser Vertrag wurde am 6. März 1898 unterzeichnet. 

Bereits am 27. Januar 1898 wurde entschieden, dass unter der Führung von Contreadmiral Alfred P. F. von Tirpitz alle Befugnisse und Entscheidungen dem Reichsmarineamt unterliegen sollten.

Damit war das Pachtgebiet nicht der Kolonialverwaltung unterstellt, wie die Kolonien in Afrika und im Pazifik. So konnte Admiral Tirpitz direkt auf die Staatskasse zugreifen. Innerhalb von wenigen Jahren wurden in der Provinz Shantung die Stadt Tsingtau mit Bahnhof, drei Kasernen, Garnisonslazarett, breiten Straßen, Villen und Geschäftsgebäuden, eine Brauerei und eine Kirche sowie die Chinesen-Stadt Tapatau erbaut. Nicht vergessen darf man die Bergwerke in der Shantung Provinz und die Bahnlinie mit über 430 km. Jeder Nagel, jedes Möbelstück, jede Eisenbahnschiene usw. musste von Deutschland importiert werden.

Diese gewaltigen Anstrengungen führten dazu, dass im fernen Ostasien dort, wo vorher nur eine arme, wirtschaftlich nicht genutzte Küstenregion lag,  bis zum Jahre 1910 (d.h. in nicht einmal zwölf Jahren) eine moderne Stadt mit über 40.000 Einwohnern (1914: mehr als 60000) entstand. 

Bis zum Ersten Weltkrieg lebten in Tsingtau über 2000 deutsche Zivilisten und ca. 2,500 (nach der Mobilmachung über 5000) Soldaten. Das III. Seebataillon und die Matrosen-Artillerie-Abteilung  mit über 700 Matrosenartilleristen waren zum Schutz der Kolonie (Pachtgebiet) nach Ostasien beordert. In der Bismarckkaserne, Moltkekaserne und der Iltiskaserne werden die Matrosen und Unteroffiziere  untergebracht. Nach dem Bau der Kiautschou Kaserne (1909) in Cuxhaven wurden dort speziell die Matrosenartilleristen in der militärischen Grundausbildung auf ihren Dienst in China vorbereitet. Für den Einsatz im fernen China  wurden nur die besten und gesündesten ausgesucht. Die Mannschaftsdienstgrade  waren  damals in der Regel Handwerker oder arbeiteten  in der Landwirtschaft oder verdienten ihren Hungerlohn in der Schwerindustrie. Jetzt begaben sie sich auf eine lange Seefahrt (über sechs Wochen) nach Tsingtau.

Zum Beispiel brachte im Winter 1913 die „ Königin Luise“, ein umgebautes Passagierschiff, über Malta, Suezkanal, Colombo und Hongkong die Soldaten nach China. Dort im Hafen freuten sich die Vorgänger nach zwei bis drei Jahren Dienstzeit wieder auf die Heimreise. 

Nicht nur der Hafen (mit dem Schwimmdock für Schiffe bis zu 16.000 t) auch die Stadt, die Eisenbahnlinien und die Bergwerke waren für 100 Jahre errichtet worden. Man stellte sich auf eine lange dauernde Anwesenheit in dem fernen Ostasien ein.

Das Kreuzergeschwader war bis 1914, zuletzt unter der Führung von Konteradmiral Reichsgraf Maximilian  Spee im Heimathafen Tsingtau stationiert.

Doch am 23. August 1914 erklärte das mit Großbritannien verbündete Japan den Krieg. Tsingtau war abgeschnitten, jedoch mehr als drei Monate konnte die Stadt gehalten werden. Über 4700 Soldaten kämpften erbittert in ihren Stellungen gegen die fünf- bis zehn fache Zahl von Japanern.

Am 7. November 1914 musste Gouverneur Alfred Meyer-Waldeck kapitulieren. In dieser Zeit sind deutsche Soldaten und Zivilisten, eine große Anzahl japanischer Soldaten aber auch chinesische Zivilisten ums Leben gekommen.

Unter der Leitung von Admiral Graf von Spee hatten kurz vor dem Krieg mit Japan einige Schiffe des Ostasiengeschwaders - bis auf die „Emden“ - den Stützpunkt in China verlassen.

Am 8. Dezember 1914 wurde sein  Geschwader in einem Seegefecht mit englischen Schiffen in der Nähe der Falklandinseln vernichtend geschlagen. Admiral Graf von Spee kam mit seinen beiden Söhnen ums Leben. 

Die Besatzungen der kleineren Schiffe aus Deutschland und Österreich, die zu jener Zeit im Hafen von Tsingtau verblieben waren, sowie die Angehörigen des III. Seebataillon, der Matrosen-Artillerie-Abteilung und des Ostasiatischen Marine-Detachements gerieten zum größten Teil bis Dezember 1919 in japanische Gefangenschaft. Dort wurden sie in verschiedenen Lagern unter anderen in Fukuoka, Oita oder (ab 1917) in dem berühmten Lager Bando/Naruto untergebracht. Hier in Bando wurde im Jahr 1918 am 1. Juni das erste Mal die neunte Symphonie von Ludwig van Beethoven in Ostasien von  deutschen Gefangenen unter Leitung von H. R. Hansen  aufgeführt. Noch heute wird in Japan am 1. Juni oder am Jahreswechsel jährlich die neunte Symphonie gespielt, in Erinnerung an jene Premiere. In unserer Zeit wird die neunte Symphonie häufiger im fernen Asien als in Deutschland oder Europa öffentlich aufgeführt.  

Wir befinden uns heute im Jahr 2013. Diese Ereignisse liegen beinahe mehr als 100 Jahre zurück, und trotzdem wer das heutige Qingdao besucht, stellt fest, dass die deutsche Geschichte, ob sie nun negativ oder auch positiv empfunden wurde, in jener Region deutliche Spuren hinterlassen hat.

Davon konnte sich der Autor auf einer Reise nach Qingdao im Oktober 2012 überzeugen.

In der ehemaligen Iltiskaserne ist das Flottenkommando der chinesischen Marine für das Gelbe Meer untergebracht. Nicht nur die Iltiskaserne auch Teile der Bismarckkaserne und die Bunkeranlagen auf dem Tsingtauberg sind heute noch erhalten.

Die öffentlichen Gebäude wie die Post, das Rathaus, das ehemalige Konsulat, das Gouvernement und andere prächtige wilhelminische Bauten werden weiterhin genutzt, obwohl sie bereits vor über 100 Jahren durch  chinesischen Arbeiter und deutsche Architekten  errichtet wurden. In den Villen der reichen Deutschen aus dem Kaiserreich leben heute chinesische Kaufleute. Im Gouverneurspalast ist ein Museum eingerichtet, wo auch ein einfaches Bett ausgestellt ist, in dem Mao Tse Tung schlief, als er sich in Tsingtau aufhielt.  In der Brauerei, ehemals „Germania-Brauerei“, wird heute noch  das berühmte Tsingtau Bier gebraut. 

Zurückgekehrt von dieser Reise hat der Autor als Enkel des Matrosenartilleristen Herrmann Müller (1891-1974) gemeinsam mit seiner Ehefrau Gudrun die Idee entwickelt, im Jahre 2014 durch Projekte und Veranstaltungen in Deutschland wie in China der Menschen dieser Zeit zu gedenken. Nach dem Vorschlag des Marinehistorikers Fregattenkapitän a.D. Dr. Heinrich Walle könnten diese unter dem Motto stattfinden:

Von der deutschen Besetzung bis zur Globalisierung - 100 Jahre nach Tsingtau“

Durch einen Zeitungsartikel in der Wetzlarer Neuen Zeitung wurden im Januar 2013 die Nachfahren der Tsingtau Soldaten aus dieser Region gebeten sich beim Autor zu melden. Auch in der Siegener Zeitung wurde ein Artikel mit der Suche nach Nachfahren veröffentlicht. Im Februar 2013 trafen sich 40 Nachfahren von elf Angehörigen der kaiserlichen Marine aus der Umgebung von Wetzlar in Solms und tauschten Erinnerungen aus. Es wurden Bilder, Alben, Briefmarken, Porzellan und selbst gebastelte Gegenstände vorgestellt, die die Vorfahren aus China mitgebracht hatten.

Im März 2013 fand eine ähnliche Veranstaltung in Netphen-Salchendorf nahe Siegen statt. Dort erschienen mehr als 100 Nachfahren von über 28 Soldaten aus dieser Region. Unter ihnen war zum Beispiel Herr Rolf R. Goltz-Emden der Sohn eines Besatzungsmitgliedes des berühmten Kreuzers „Emden“, der am 9. November 1914 von dem australischen Kreuzer „Sydney“ im indischen Ozean gestellt und nach einem heftigen Seegefecht vernichtet wurde.

Herr Rolf R. Goltz-Emden schenkte ein vergilbtes Bild von seinem Vater und eine alte Fotografie des Kommandanten der Emden Karl von Müller mit einer Widmung für den Bootsmannsmaat Goltz-Emden. Darüber hinaus übermittelte er eine Spende von 50 €.

Besondere Gäste waren auch das Ehepaar Rollmann. Der Großvater von Folker Rollmann, Fregattenkapitän Max Rollman leitete kommissarisch nach dem Tod des Gouverneur     Paul Jaeschke das Gouvernement für ein halbes Jahr, bis er von dem Gouverneur Oskar von Truppel abgelöst wurde. Sein Großonkel ist der bekannte Julius Rollmann, Hafenbaudirektor von Tsingtau. Augenblicklich wird dieser Hafen zum größten Hafen der Welt ausgebaut. Die Großeltern der Ehefrau von Folker Rollmann besaßen damals ein Handelskontor in dieser Stadt.

Auch ein Verwandter des Seesoldaten Karl Remus (von 1905-1914 in Tsingtau), Bursche  von Prinz Adalbert, des Sohnes Kaiser Wilhelm II. zählte zu den Gästen. Herr Goetz Remus berichtete, dass sein Onkel durch seine Tätigkeit, Kontakt zu den höchsten Kreisen vor Ort gehabt hatte. Er sei heute dabei, die schriftlichen Erinnerungen seines Onkels zu sichten und zu digitalisieren.

Wie in Wetzlar wurden auch im Siegerland viele Erinnerungsstücke aus dem alten China vorgestellt.

Da nicht nur Enkel sondern auch noch Kinder der Bewohner des Schutzgebietes  viele Gegenstände, Bilder, Porzellan, Fotoalben und anderes mehr in ihrem privaten Besitz haben, ist es höchste Zeit diesen verborgenen Schatz für die Nachwelt in einem Museum aufzubewahren. Die nächste Generation hat keinen persönlichen Bezug mehr zu den Vorfahren, und wird vermutlich diese Erinnerungsstücke entweder vernichten oder bei eBay oder Trödelmärkten zum Kauf anbieten.

Auf Nachfrage waren die die Teilnehmer dieser „Tsingtau Treffen“ übereinstimmend bereit, ihre geerbten Schätze aus China einem „Tsingtau Museum“ als Leihgabe zur Verfügung zu stellen.

Da die ehemalige Kiautschou-Kaserne, heute Gorch-Fock Schule, in Cuxhaven zum Verkauf steht oder  sogar abgerissen werden soll, würde sich diese Immobilie zu einem „Kiautschou oder Tsingtau Museum“ bestens eignen.

Unter dem Motto “Von der deutschen Besetzung n zur Globalisierung“ könnte man vermutlich auch China gewinnen, sich an einem solchen Projekt zu beteiligen. Die Spende von Herrn Goltz-Emden in Höhe von 50 € stände bereits als Startkapital zur Verfügung!

Sicher ist es sinnvoll, weiterhin bundesweit ähnliche  Treffen von Nachfahren der  "Tsingtau- Bewohner" in diesem Jahr anzuregen. 

Im April 2013 ist Herr Manfred Mittelstedt , Leiter des Aeronauticums in Nordholz mit dem Österreicher Dr. Herwig  Brandstedter im Auftrag der Kriegsgräberfürsorge in Tsingtau gewesen, um nachzuforschen, wo die Gräber der gefallenen deutschen und österreichischen Soldaten sich befinden, um dort einen Gedenkstein aufzustellen. Dazu sind Gespräche mit den verantwortlichen Behörden in Qingdao geführt worden. Sicherlich ist es notwendig auch bei dieser Gelegenheit  an die Opfer chinesischer Nationalität und aus Japan zu erinnern.

Am 20. April 2013 haben sich im Teehaus des Luisenpark in Mannheim verschiedene Gruppen getroffen. Man hat sich als Treffpunkt Mannheim ausgesucht, weil unter der Leitung des ehemaligen ersten Bürgermeisters Dr. Norbert Egger seit Jahren eine Partnerschaft mit der Stadt Qingdao besteht.

Es waren anwesend die Vertreter der Marinekameradschaft Tsingtau Esslingen und des Shantychors Tsingtau, Herr Joachim Schmidt, verantwortlich für die so beeindruckende Homepage  (www.tsingtau.info Tsingtau-ein historisch biografisches Projekt),  Herr Erich Albrecht Vorsitzender des Tsingtau-Vereins aus Erfurt, Herr Joachim Költzsch Vertreter von Herrn Dr. Norbert Egger und Geschäftsführer des Luisenpark, der Leiter der Deutsch-Japanischen Gesellschaft aus Lüneburg Herr Volker Geball, Frau Fang Yu, der Unternehmer Alexander Richter , Frau Eva Maria Fütterer aus Mannheim und der Autor.

Entschuldigt waren Herr Fregattenkapitän a. D. Dr. Heinrich Walle, Dr. Norbert Egger, die Vertreter der Stadt Wilhelmshaven (Hafenpartnerschaft mit Tsingtau). Auch konnte leider der Manager der Bigband der Bundeswehr Herr Thomas Ernst an dem Treffen nicht teilnehmen.

Verschiedene Projekte wurden angedacht. Sportliche Veranstaltung, kulturelle wie Musik und Dichterlesungen, politische Begegnungen oder auch wissenschaftliche Kongresse. Als leitende Organisation wurde die Stadt Mannheim, d.h. der Partnerschaftsverein der Stadt Mannheim vorgeschlagen. Die Gesprächspartner vereinbarten weiter über die Homepage (www.tsingtau.info) zu kommunizieren.

Am 25. April hat der Autor ein Gespräch mit dem Staatssekretär im Ministerium für Verteidigung, Christian Schmidt. Bisher ist auf hoher politischer Ebene noch keine Initiative ergriffen worden, politische, historische Projekte oder Veranstaltungen anlässlich dieses 100-jährigen Jubiläums im nächsten Jahr zu organisieren.

Staatssekretär Christian Schmidt versprach Kontakt mit dem chinesischen Botschafter aufzunehmen, um herauszufinden, wie man im Sinne der Völkerverständigung sich im nächsten Jahr an die Ereignisse von vor 100 Jahren erinnern will. Auch der Gedanke an ein Museum fand Interesse bei ihm.

In Berlin hat am 14.6.13 ein Treffen mit dem Verantwortlichen des Berliner Missionswerks Dr. Christof Theilemann stattgefunden. Dieses Werk der evangelischen Kirche   bemüht sich neuerdings wieder um Kontakte nach China und bereitet augenblicklich die gemeinsame Geschichte der Mission in Südchina sowie in Tsingtau auf. In den wieder geöffneten Archiven sind hoch interessante Zeugnisse   verborgen. Das Berliner Missionswerk hat sich vor mehr als einem Jahrhundert für einige Jahrzehnte in der Schulbildung und im gesellschaftlichen Zusammenleben für einheimische Chinesen und deutsche Bewohner engagiert.  

Im Berliner Missionswerk ist der Autor auf offene Türen gestoßen. Gemeinsame Vorhaben sind angedacht.

Die evangelische Kirche in Tsingtau beherbergt heute  jeden Sonntag in zwei Gottesdiensten jeweils 1000 Besucher! Die Theologen und Pastoren dieser Kirche wurden damals von der Weimarer Mission ausgesandt.

Die Geschichte dieser Kirche und ihrer Seelsorger sowie anderer bedeutender Bewohner von Tsingtau  sind von  Professor Dr. Wilhelm Matzat (Sohn des Missionars der Berliner Mission    Willy Matzat 1893-1930) auf der Homepage www.tsingtau.org veröffentlicht worden.                           

Ein außergewöhnlich wichtiger Beitrag zum Verstehen und Verständnis der deutsch chinesischen Gesellschaft und Kultur im Tsingtau der Vergangenheit.  

Die international engagierte Architektin Gisela Schneidewind aus Berlin will sich dankenswerterweise   auch an Projekten im Zusammenhang mit Qingdao beteiligen. Ein Treffen in Berlin hat einige vortreffliche Ergebnisse erbracht. Das Brainstorming reicht von der Errichtung einer deutsch/chinesischen Begegnungsstätte mit wechselnden Ausstellungen bis zu außergewöhnlichen Events, die auf das Thema „Tsingtau“ nicht nur in Deutschland oder China abzielen. Selbstverständlich wird für die Architektin  Gisela Schneidewind auch die Erhaltung der deutschen Architektur der sog. Gründerzeit in Qingdao eine große Rolle spielen.

Auch der Hinweis auf das einmalige chinesische Weinmuseum in den „Katakomben“ von Qingdao hat die erklärte Weinforscherin  neugierig auf diese besondere Stadt gemacht.  

Berlin als Hauptstadt scheint auch der Ort zu sein, wo eine Stiftung zur Pflege der freundschaftlichen Beziehungen zu Qingdao ihren Sitz haben könnte. Die Nähe zur Botschaft und zum chinesischen Kulturzentrum sowie anderen entsprechenden Einrichtung lädt hierzu ein. 

Inzwischen besteht auch ein aktiver Kontakt über das Oberhaupt der „Emdenfamilie“, Herrn Flottillenadmiral a.D. Henning Bess, zu den Nachfahren  der Besatzungsmitglieder des berühmten Kreuzers  „Emden“. Sein Großvater hat als Leutnant zur See 1901 auf S.M.S. „Kaiserin Augusta“ in Tsingtau gedient. Und war dort später von 1911-1913 erster Offizier auf S.M.S. Emden. Eine Zusammenarbeit mit der „Emdenfamilie“ ist für die Projekte im nächsten Jahr aber auch im Hinblick auf die Gründung eines Museums äußerst sinnvoll und motivierend, zumal diese kontinuierlich seit vielen Jahren beispielhaft durch Austausch und Treffen den Kontakt untereinander pflegt. Am 9.11.14 werden Vertreter der „Emdenfamilie“ am Ort der Seeschlacht auf Cocos Keeling Island  gemeinsam mit den Nachfahren der Soldaten des australischen Kreuzers „Sydney“ der Gefallenen gedenken. In der Christus- und  Garnisonskirche in Wilhelmshaven wird ebenfalls am selben Tag ein Gedenkgottesdienst stattfinden. 

Auf unserer Reise nach Qingdao im vergangenen Jahr hat uns Frau Fang Yu begleitet. Sie hat nicht nur übersetzt sondern durch ihre hervorragenden Beziehungen in Qingdao uns mit einflussreichen Unternehmern in Verbindung gebracht. Es handelte sich um die Herren Professor Kong Qing Tong und den leitenden Direktor der „Qingdao Urban Construction Group“ Herrn Kong Shaowu (sicher ein interessierter Partner für die Architektin Gisela Schneidewind). 

Außerdem ist Frau Fang Yu mit dem leitenden Verantwortlichen für Tourismus in Qingdao Herrn Jiang im Gespräch. Die genannten Personen planen einen Chinesisch-Deutschen Verein in Qingdao zu gründen mit dem Ziel, die gemeinsame Geschichte zu erforschen. Ihr Wunsch ist es, dass auch in Deutschland eine ähnliche Institution geschaffen wird, damit in China wie in Deutschland das positive Erbe jener Zeit im Sinne der Völkerverständigung  wie auch Völker verbindend gepflegt wird. Dies ist somit eine Herausforderung, ebenfalls einen bestehenden Verein oder Stiftung zu nutzen oder aber eine neue Organisation ins Leben zu rufen, die eine Antwort auf die Initiative der Freunde aus China sein kann. 

Im Juni 2013 ist der Autor Mitglied des Vereins „Gesellschaft für Deutsch Chinesische Freundschaft e.v.° in Siegen geworden. Er ist vom Vorstand der GDCF beauftragt worden, eine Arbeitsgruppe „Geschichte-Kultur-Wissenschaft“ zu gründen und zu leiten. 

Der erste konkrete Schritt wird augenblicklich  die Planung einer Reise der Nachfahren und andere Interessierte nach China im nächsten Jahr sein. Der Autor ist mit zwei Reiseunternehmern im Gespräch, ein kostengünstiges Angebot für 30 oder 50 Personen für zehn Tage Qingdao  (auch mit der Option eines  Aufenthalts  in Peking) auszuarbeiten.

Zeitpunkt kann entweder  nächstes Jahres der August  sein oder die Zeit vom 
31.10.14-8.11.14 mit der Möglichkeit, am 7. November 2014 einen Gedenkgottesdienst in der evangelischen Christus-Kirche (1910) zu erleben. Der Partnerschaftsverein der Stadt Mannheim organisiert augenblicklich eine Deutsche Woche (Expo 2014) in Tsingtau, die vermutlich in einer der  letzten beiden Wochen im August 2014 stattfinden wird. Falls gemeinsame Projekte umgesetzt werden, scheint es sinnvoll die Reise gleichzeitig in Verbindung mit diesem Event zu planen.

 

Georg Müller

 

° Tsingtau ist der alte deutsche Name der Millionen Metropole Qingdao (ca. 8,5 Millionen)

 

Kontakt:

Georg Müller
Am Reiherwald 17
35606 Solms

Tel: 0644126576
Handy: 0170 9071 267

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Skype: georg. muller2

 

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