Journalisten-Visa als Karten im Machtpoker

Das Regime weist vermehrt ausländische Korrespondenten aus. Nach Amerikanern trifft es nun Australier - auch die Regierung

ihres Landes hatte Peking verärgert.

Lea Deuber

09.09.20 SZ, Seite 6

 

Seitdem Australien Chinas Umgang mit dem Corona-Virus kritisiert und eine unabhängige Untersuchung gefordert hat, ist das Verhältnis zwischen beiden Ländern auf einen neuen Tiefstand abgerutscht. In diesem Zusammenhang wird auch die Ausweisung aus und/oder Festsetzung australischer Journalisten in China gesehen.

Im ersten Halbjahr 2020 sind bereits 17 Journalisten insgesamt aus China verwiesen worden.

Auch im Streit zwischen USA und China geraten die Journalisten zwischen die Fronten. Die USA haben die Freizügigkeit für chinesische Journalisten deutlich eingeschränkt wegen der verschlechterten Arbeitsbedingungen für Auslandskorrespondenten in China; außdem auch, weil chineische Jurnalisten in der Regel für Staatsmedien und Organe der  Kommunistischen Partei arbeiten würden. Dementsprechend droht nun China, wietere amerikanische Journalisten müssten mit der Ausweisung rechnen.

 

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