Die Klimaangst steigt weltweit

Eine Erhebung der Münchner Sicherheitskonferenz zeigt, dass die Sorge um Extremwetter, Klimawandel und natürliche Ressourcen zunimmt. Die Herrschaft über Klimatechnologie entscheidet künftig auch über Sicherheit. Und da hat Europa schlechte Karten.

Stefan Kornelius

08.06.21 SZ, Seite 8

 

Wenige Tage vor Beginn der ersten internationalen Gipfelserie mit dem neuen US-Präsidenten Joe Biden belegen frisch erhobene Daten, wie sehr die Sorge um Klima, Extremwetter und die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen gewachsen ist. Der Vorsitzende der Sicherheitskonferenz Ischinger sagte: "Wir tun noch so,, als ob wir von Panzern und Nuklearwaffen bedroht werden. Im 21. Jahrhundert entscheidet aber die Herrschaft über Daten und technologische Systeme den Wettbewerb. Da fällt schon auf, dass China in der Klimatechnologie die Führung übernimmt".

So zeigen Daten von 2017 bis heute, dass China bei der Produktion elektrisch betriebener Fahrzeuge, Batterien und Fotovoltaik-Anlage mit Abstand führt, während die EU lediglich bei der Herstellung von Windenergieturbinen vorne liegt.

Gerade in Deutschland rangiert das Klimathema an erster Stelle der Bedrohungsanalyse. Erst danach folgen die Sorgen um Pandemien, islamistisichen Terror und Cyberangriffe. Auf der Liste der als bedrohlich empfundenen Staaten nimmt China den ersten Platz ein, gefolgt von Russland und Iran. Am wenigsten sorgen sich die Deutsch um den Zusammenbruch der Demokratie in ihrem Land.

Die Befragten in allen Ländern erwarten, dass sich die technologische Führungsrolle in den nächsten 50 Jahren eindeutig nach China verlagern wird. Der EU werden die geringsten Chancen auf eine technologische Vormachtrolle eingeräumt.

 

https://www.sueddeutsche.de/politik/sicherheitspolitik-klimawandel-muenchner-sicherheitskonferenz-1.5314947