Jugendaustausch 2010

Jugendaustausch Siegen-Wittgenstein – Deyang/VR China

vom 18. Juli bis 01. August 2010 :

 

 

Zielsetzung der Fahrt war die Begegnung junger Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen. Durch gemeinsames Leben und Erleben, Lernen und Arbeiten konnten die Jugendlichen mit diesem Jugendaustausch einen Beitrag zur besseren Verständigung und Völkerverständigung erbringen. Ziel der Reise war es u.a. Vorurteile abzubauen.

Seit den Osterferien lernten die Jugendlichen im wöchentlich stattfindenden Sprachunterricht etwas über die chinesische Sprache, das chinesische Bildungssystem und die 5000 Jahre alte chinesische Geschichte und Kultur.

In den drei Vorbereitungstreffen Ende März, am 27. Mai und am 17. Juni erhielten die Jugendlichen Informationen über interkulturelle Verhaltensweisen und das Leben in der Familie.

Diese Jugendbegegnung, die von der GDCF Siegen e.V. bereits seit 1997 durchgeführt wird, soll bewirken, dass sich junge Menschen mit der Sprache, Kultur und den Menschen in der Partnerstadt des Kreises Siegen-Wittgenstein, Deyang, auseinander setzen.

Während unseres Aufenthaltes haben wir eine Ausstellung mit dem Titel „My Homeland“ in Deyang eröffnet. Gezeigt wurden von uns mitgebrachte Fotografien über unsere Region Siegen-Wittgenstein sowie Bilder aus der anderen Partnerstadt Deyangs, der Stadt Lahti, in Finnland, sowie Bilder von Deyanger Künstler.
Zur Eröffnung am 27. Juli waren namhafte Leute aus Deyang und Chengdu anwesend.   

 

Montag, 19. Juli:
Ankunft und Abholung am Flughafen in Chengdu

Die Jugendlichen trafen ihre chinesischen Partner und die Gastfamilien, in denen sie während ihres Aufenthaltes in Deyang leben werden. Der Rest des Tages wurde in der Familie verbracht, um sich einzugewöhnen.

Dienstag 20. Juli:

Am ersten Tag unseres Aufenthaltes trafen wir uns um 8.30 Uhr am Tor der Stadtverwaltung, um unsere dreitägige Fahrt zum Emeishan, Leshan-Buddha und das Pandareservat anzutreten.

Unsere chinesischen Partner und Freunde waren alle mit von der Partie. Insgesamt 10 deutsche Jugendliche und 16 chinesische Jugendliche.

Bei dieser dreitägigen Fahrt erfuhren wir etwas über zwei der großen Religionen in China: den Buddhismus und den Daoismus..

Der Berg Emei ist einer der vier heiligen Berge des Buddhismus in China. Die anderen drei Berge liegen in anderen Provinzen.

Der Berg Emei ist dem Bodhisatva Puxian geweiht.. Über 3000 Pflanzenarten wurden hier gezählt, darunter eine Vielzahl seltener Blumen und Azaleen und Orchideenarten, alte Ginkobäume, Zedern und Heilkräuter.

Unterwegs sind an den Abhängen Steinstufen und Eisenketten zu erkennen. Das sind alte, schmale Pfade, die heute noch Heilkräutersammlern benutzt werden. Die ersten Tempel des Emei Berges waren daoistische Anlagen. Mit dem Einzug des Buddhismus in China begann man im 2. Jh. auch buddhistische Klöster zu errichten.

Wir übernachteten auf dem Gipfel des Berges in einem Gästehaus. Jeder deutsche Jugendliche mit seinem chinesischen Partner teilten sich ein Zimmer. Am nächsten Morgen standen wir um 5.00 Uhr auf, stiegen auf den Gipfel des Emeishan und beobachteten den Sonnenaufgang – ein unvergessliches Erlebnis!

Nachdem Frühstück kam der Abstieg . Wir besuchten den Baoguo Si, einen daoistischen Tempel aus dem 16. Jahrhundert.

Dann fuhren wir nach Dujianyang, wo wir in einem Gästehaus in den Bergen übernachteten.

 

Mittwoch, 21. Juli:

Nach dem Frühstück fuhren wir weiter nach Leshan, einer Stadt mit einer 2000 Jahre alten Geschichte.

Eine bedeutende Sehenswürdigkeit in der Umgebung Leshans in der Große Budddha. Er ist 72 m hoch. Es waren buddhistische Mönche, die den Bau des Buddhas veranlasst haben. Die Höhle, in der die Mönche gelebt haben, kann man heute noch sehen. Der Buddha wurde nach 90 Jahren Arbeit fertig gestellt. Er sollte die Boote auf den Flüssen Dadu und Minjiang, die hier zusammenfließen, vor Unheil bewahren.
 

Donnerstag, 22. Juli:

Vormittags besuchten wir die Panda-Aufzucht-Station in Chengdu, wo wir eines der bekanntesten Symbole des Artenschutzes sehen konnten:

Den Großen und den kleinen Panda.

Wir konnten hier etwas über die Bedrohungen der Wildtiere erfahren.

Die Panda Forschungs- und Aufzuchtstation in Chengdu wurde im Jahre 1987 gegründet und hat sich in letzter Zeit zu renommierten Einrichtung zur Forschung und Erhaltung vom Aussterben bedrohter Tierarten entwickelt.

Diese Schutzgebiete für die Grossen Pandas helfen auch anderen Tierarten und Pflanzen dieser Region, wie z.B. dem Goldaffen, Katzenbären, dem Takin, dem Goldfasan, etc.

Ein Teil des Verbreitungsgebiets des Kleinen Pandas überschneidet sich mit demjenigen des Grossen Pandas. Aus diesem Grund tragen die Erhaltungsprojekte für den Grossen Panda auch zum Schutz des Kleinen Pandas bei. Obwohl der Grossteil des Lebensraums der Pandas unter rechtlichem Schutz steht, sind diese Maßnahmen nicht genug strikt oder werden mit zu wenig Nachdruck durchgesetzt, um wahren Schutz zu gewährleisten.

Im Anschluss an den Besuch im Panda-Gebiet fuhren wird wieder zurück nach Deyang und wurden von den Gastfamilien empfangen.

Am Abend verabredete sich die Jugendgruppe mit ihrem chinesischen Partnern zum Karaoke!

 

Samstag, 24.07. bis Montag 26.07.

Diese drei Tagen verbrachten die Jugendlichen in ihren Gastfamilien.

Auf dem Programm stand gemeinsames Kochen, Basketball und Volleyball-Spiel und Treffen mit anderen chinesischen Jugendlichen in der Stadt.

Einige Gastfamilien unternahmen auch einen Besuch im Museum Sanxingdiu.

Sanxingdui ist eine alte chinesische Stadt, in der Archeologen bemerkenswerte Artefakte entdeckt haben, die nach der Radiokohlenstoffdatierung etwa in die Zeit des 12.-11. Jahrhunderts v. Chr. eingeordnet werden. In der Fundstätte fanden sich Relikte aus dem Neolithikum bis zur frühen Shu-Kultur , der Shang- und Zhou-Zeit, die in die Jahre 2800-800 v. Chr. datiert werden.

Mit dem Namen Sanxingdui wurde auch diese bis dahin unbekannte Bronzezeit-Kultur bezeichnet. Die archäologische Stätte von Sanxingdui befindet sich ca. 40 Kilometer nordöstlich von Chengdu in der Provinz Sichuan. Der Fundort wurde nach der Großgemeinde Sanxing benannt, auf deren Verwaltungsgebiet er lag.

Die Sanxingdui-Kultur war eine geheimnisvolle Zivilisation in Südwest-China auf dem Territorium des alten Staates Shu in der Shang-Dynastie. Obgleich sie eine von der der Shang verschiedene Methode der Bronze-Herstellung verwendete, wurde über diese Kultur von chinesischen Historikern niemals berichtet. Die Entwicklung der Sanxingdui-Kultur stellt man sich in mehrere Phasen unterteilt vor. Die erste mag unabhängig gewesen sein, während die späteren Phasen mit der von Ba, Chu und anderen Kulturen verschmolzen.

Neben Sanxingdui zeigen alle anderen archäologischen Entdeckungen in Sichuan, einschließlich der Baodun-Kultur und der Jinsha-Kultur, dass Zivilisationen in Südwest-China auf eine wenigstens 5000-jährige Geschichte zurückblicken. Dieses Beweismaterial für unabhängige Kulturen in verschiedenen Regionen Chinas widerlegt die traditionelle Theorie, dass der Gelbe Dluss die alleinige "Wiege der chinesischen Zivilisation" gewesen sei.

Dienstag 27, Juli

Um 9.00 Uhr fand die Eröffnung der Ausstellung „My Homeland“ statt.

Die Jugendgruppe aus dem Siegerland hatte Fotografien, die uns der Touristikverband des Kreises Siegen-Wittgenstein zur Verfügung gestellt hatte, mitgebracht. Neben „unseren“ Bildern waren auch Bilder aus der Partnerstadt Lahti in Finnland und Bilder Deyanger Künstler zu sehen.

Gekommen waren hochrangige Leute aus Deyang sowie Frau Qin Li, Präsidentin der Freundschaftsgesellschaft Sichuan aus Chengdu.

Nach dem Mittagessen besuchten wir zusammen mit den chinesischen Partnern die Ruinen des schrecklichen Erdbebens vom 13. Mai 2008 in der Stadt Hanwang, die zur Verwaltung von Deyang gehört. Dort hat man die Ruinen der Stadt als Erinnerungsstätte so belassen, damit die Nachwelt sehen kann, welche Verwüstungen das Erdbeben angerichtet hat. Bei uns im Westen kann man sich das Ausmaß der Zerstörung gar nicht vorstellen!

 

Danach besuchten wir die Yangjia Junior Middle School,
die auch durch das Erdbeben sehr zerstört wurde.
Die GDCF Siegen hatte nach dem Erdbeben zu Spenden im
Kreis Siegen-Wittgenstein aufgerufen.
95.000,00 Euro waren zusammen gekommen und mit dem Großteil des Geldes wurde ein Teil der Schule wieder aufgebaut. 

Wir treffen die Schüler und Schülerinnen der Schule. Wir hatten Gelegenheit, mit den chinesischen Schülern darüber zu sprechen, wie die chinesischen Jugendlichen das Erdbeben erlebt haben und was in der Zeit danach geschah.

Während des Chinesisch-Unterrichts wurden die deutschen Jugendlichen bereits über das chinesische Bildungssystem informiert.

Am Abend hatte uns der Oberbürgermeister von Deyang zu einem Abschieds-Essen mit unseren chinesischen Partners ins Jinghu-Hotel eingeladen.


Mittwoch, 28 Juli:

Verabschiedung und Fahrt zum Flughafen nach Chengdu.

Flug nach Peking,

In Peking lernen wir etwas über die chinesische Geschichte:

Donnerstag, 29. Juli:

Besuch der Großen Mauer in Peking und Ming-Gräber

Die Große Mauer ist eines der Wahrzeichen der Volksrepublik China und für jeden China-Reisenden ein Muss..

Wir fahren mit dem Bus zum Mauerabschnitt Mutianyu – ca. 20 km nord-östlich von Peking. Die Mauer wurde vom Kaiser zum Schutz vor den Reiterhorden aus dem Norden gebaut.

Abends: Besuch einer Akrobatik-Show

Freitag, 30. Juli: Besichtigung Kaiserpalast (Verbotene Stadt) und Platz des Himmlischen Friedens

Die Verbotene Stadt ist das Wahrzeichen von Peking und Sinnbild der Kaiserzeit. Sie wurde während der Ming-Dynastie erbaut und war für 500 Jahre die Kaiserresidenz und politisches Machtzentrum Chinas. Für den normalen chinesischen Bürger war der Zugang zur Stadt untersagt. Zweimal war die verbotene Stadt Opfer von Zerstörung bzw. Plünderung, einmal während der Eroberung Pekings durch die Mandschu (Ming-Dynastie) 1664, einmal kurz vor der Eroberung Pekings durch kommunistische Truppen 1949, als die Guomindang die Schätze der Verbotenen Stadt nach Taiwan mitnahm.

Große Halle des Volkes:
In dieser Halle tagt jedes Jahr einmal der Nationale Volkskongress mit seinen 3000 Mitgliedern. Während der sitzungsfreien Zeit und wenn die Halle nicht anderweitig vermietet ist, ist die Halle zur Besichtigung geöffnet.

Mao-Mausoleum

Hier ruhen angeblich die konservierten Überreste von Mao Zedong - wohl der Inbegriff des Mao-Kults, der immer noch in China herrscht. Ob es sich um eine Wachsfigur handelt oder es sich um den echten Leichnam des Großen Führers handelt, ist noch ungeklärt.

Platz des Himmlischen Friedens (Tiananmen)

Der Platz des himmlischen Friedens ist ein quadratisch angelegter Platz, der während der Zeit Maos oft für Massenveranstaltungen gebraucht wurde. Richtig berühmt im Westen wurde der Platz aber erst während der Studentenproteste 1989, die von der Regierung mit Waffengewalt niedergeschlagen wurden.

Er ist das Zentrum der Stadt Peking. Geht man über die Straße Richtung Verbotene Stadt findet man das Tiananmen (Tor des Himmlischen Friedens), über dem das Abbild Mao Zedongs prangt.

Es ist faszinierend, das Nebeneinander von dynamischem Wachstum und dreitausendjähriger Geschichte auf so engem Raum zu erleben - auch wenn jemand, der diese Stadt regelmäßig bereist, diese Veränderungen mit Wehmut betrachtet und sich zu "seinem" Peking zurücksehnt, dass er bei seiner ersten China-Reise angetroffen hat - ein Grund mehr, eher früher als später nach Peking zu reisen. Die Verbotene Stadt bzw. das Palastmuseum im Herzen Beijings ist die mit Abstand wichtigste Sehenswürdigkeit der Stadt.

 Der Platz des Himmlischen Friedens, der sich südlich des Tiananmen-Tores am Eingangsbereich der Verbotenen Stadt erstreckt, ist von wahrhaft majestätischer Größe. Im Westen erlangte er erst mit dem Massaker vom 4. Juni 1989 traurige Berühmtheit, er war aber das ganze 20. Jahrhundert über immer wieder Schauplatz bedeutsamer zeitgeschichtlicher Ereignisse. Auf dem Platz selbst, vor allem aber an seinen Rändern, gibt es eine ganze Menge zu sehen. Zunächst einmal fällt das Denkmal für die Helden des Volkes (Renmin Yingxiong Jinianbei, ins Auge. Der gewaltigen Säule gegenüber befindet sich das Mao-Mausoleum (Maozhuxi Jinianguan,).

Zu den beiden Seiten des Volksdenkmals hingegen befinden sich zum einen der Nationale Volkskongress (Renmin Dahuitang,), zum anderen das Natioalmuseum.

In der Nähe besuchen wir das Stadtplanungsmuseum, wo wir uns über die Stadtplanung und -entwicklung in Beijing informieren konnten.

Ganz im Süden steht das eindrucksvolle Qianmen-Tor, gefolgt von der gleichnamigen Restaurant- und Shoppingmeile. 

Am Nachmittag fahren wir raus zu den Olympia-Stätten.

Die Olympischen Sommerspiele 2008 sind vorbei, geblieben ist aber das Olympiagelände mit seinen eindrucksvollen Bauwerken. Wir bestaunen die ausgefallene moderne Architektur.

Im Mittelpunkt steht natürlich das Olympiastadium , das wegen seiner eigenwillige Architektur meist nur als "Vogelnest" bezeichnet wird. Unweit davon entfernt befinden sich das Schwimmzentrum und der Medienturm.

Praktisch jedes Gebäude im Olympischen Park ist eine kleine oder auch größere architektonische Sensation. 

Samstag: 31 Juli: Besuch Himmelstempel,

Der Himmelstempel gehört zu den bekanntesten und wichtigsten Sehenswürdigkeiten Beijings (er ist auch Weltkulturerbe). Einst beteten und fasteten die Kaiser Chinas hier und brachten dem Himmel Opfer dar, in der Hoffnung auf reiche Ernten. Neben dem beeindruckenden Haupttempel gibt es in der Tempelanlage noch weitere sehenswerte Bauwerke, insbesondere die Echomauer, deren Echoeffekt man wohl nur an sehr stillen Tagen erleben kann. Aber nicht nur die Tempelanlage selbst war ein Besuch wert, denn nirgendwo sonst kann man die diversen Freizeitaktivitäten der Chinesen so gut miterleben wie hier, und mit ein wenig Glück und Mut kann man sogar daran teilhaben.

Nachmittags gab es Freizeit zur eigenen Verfügung.

Sonntag: 01. August:

Rückflug nach Deutschland